Das Großstadtrevier ermittelte bei der Hamburger Tafel

Als am 16. Dezember 1986 die erste Folge „Großstadtrevier“ auf den Bildschirm kam, hieß der Bundeskanzler Helmut Kohl. Der DDR-Staatsratsvorsitzende Erich Honecker schwadronierte: „Den Sozialismus in seinem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf“ (aber drei Jahre später das Volk) und der Deutsche Bundestag zog in ein Bonner Wasserwerk. In Hamburg gab’s zu dieser Zeit kein besonderes Ereignis, über das es hier zu berichten lohnt. Das geschah erst acht Jahre später, als Annemarie Dose ein Jahr nach dem Tod ihres Mannes beschloss, „endlich wieder etwas Richtiges zu tun“ – und am 24. November 1994 die Hamburger Tafel gründete.
Und heute? Ist die Hamburger Tafel über 22 Jahre alt und hat sich seit ihrer Entstehung prächtig entwickelt. Nahezu jede(r) Hamburger(in) kennt die Tafel und weiß, was sie tut: Bedürftige Menschen mit Nahrungsmitteln unterstützen, um ihnen so ein einigermaßen erträgliches Leben zu vermitteln.
Aber was hat das alles mit dem „Großstadtrevier“ zu tun? Jener Fernsehserie, von der inzwischen knapp 400 Folgen gesendet wurden – und noch viele gesendet werden sollen. Für eine neue Folge suchten ihre Macher kürzlich eine „Location“ (sprich: Lokeeschn, deutsch: Bereich), die dem Warenlager eines großen Kaufhauses ähneln sollte.

Bei der Hamburger Tafel wurden sie fündig. Denn im dortigen 1.200-qm-Lager würden sich die Dreharbeiten prächtig realisieren lassen. Welche Szenen gedreht werden sollten? Da zeigten sich die Filmer schmallippig – was verständlich ist, denn wer verrät gerne vor der Präsentation eines Films dessen gesamten Ablauf?

Immerhin konnte der Autor dieser Zeilen folgende Einzelheiten erfahren: Im Lager des (fiktiven) Supermarkts „Elbkost“ werden mehrere Säcke mit Mehl angeliefert, die kurz zuvor mit einem Schiff aus Mexiko den Hamburger Hafen erreicht hatte. Nachdem ein Mitarbeiter die Ware in Empfang genommen hat, will er sie auf einem Wagen ins Lager transportieren, doch plötzlich fällt ein Sack herunter und dessen Hülle reißt, so dass sich das Mehl auf dem Boden verteilt. Aber nicht nur das – im Sack lagen auch mehrere Tütchen mit weißem Inhalt: Drogen! Deshalb werden sich in den anderen Säcken sicherlich auch Rauschgift-Tütchen befinden!
Die Polizei wird gerufen, wenig später erscheint der Beamte Daniel Schirmer (Sven Fricke, links) vom „Großstadtrevier“. Sofort beginnt er mit den polizeilichen Ermittlungen: Wer mag der Empfänger der „heißen Ware“ sein, wo ist er zu finden?
Die Fahndung beginnt, und innerhalb 50 (Sende-)Minuten kann der Täter ausfindig und dingfest gemacht werden, denn fast alle Folgen vom „Großstadtrevier“ enden positiv. Aber so weit ist es diesmal noch nicht, es sind viele weitere Drehtage an anderen Orten angesetzt, damit die Geschichte spannend bleibt und somit richtig „rund“ wird.